Hallenbadtraining am Freitag 15. Dezember 2023 war ein Highlight.
Grapefruit Samen für sanfte Kontraktionen
Kurz vor Weihnachten, beim Pizzaessen nach dem Tauchtraining, erzählt mir Roli Rogenmoser, dass er gehört habe, dass Grapefruitkerne eine positive Wirkung auf Freediver haben sollen: Die Kontraktionen würden damit "sanfter" ausfallen. Die Quellenlage ist etwas diffus und auch meine Internet-Recherche hat nichts ergeben in Bezug auf die Wirkung von Grapefruit Samen beim Freediven.
In der Grapefruit sind Furocumarine
Im Allgemeinen gilt die Grapefruit als sehr gesunde Frucht, sie strotzt vor Vitamin C, enthält Antioxidantien und ist reich an Fasern. Bei genauerer Betrachtung, passen diese Eigenschaften wohl auf jegliche Früchte und Gemüse, während die Attribute "wohlschmeckend", "hebt die Laune" und "passt hervorragend zu Bier" eher mit Schweinehaxen und Pizza assoziiert werden. Im Gegensatz zu anderen Früchten, scheint die Grapefruit aber noch einen zusätzlichen Inhaltsstoff zu haben, der nachgewiesenermassen eine Wirkung zeigt: Ich habe schon auf Beipackzetteln von Medikamenten gelesen, dass man vor- oder nach der Einnahme keine Grapefruit essen oder entsprechenden Saft trinken solle.
Zur Wechselwirkung von Grapefruit und Medikamenten habe ich folgenden Artikel gefunden: https://www.zentrum-der-gesundheit.de Gemäss dem Artikel gibt es offenbar einen Inhaltsstoffe in der Grapefruit, welcher mögliche Wechselwirkung mit Medikamenten hat, nämlich die Furocumarine. Diese hemmen ein bestimmtes Leberenzym namens Cytochrom P450. Des weiteren hemmen die Furocumarine (auch Furanocumarine genannt) eine bestimmte Proteingruppe namens OATP (Organic Anion Transporting Polypeptide).
Bioflavonoide in Grapefruitsamen
Gemäss der Seite https://www.krauterino24.de sind in den Samen (Kernen) der Grapefruit vor allem Bioflavonoide und die Vitamine C und E enthalten. Zur Dosierung steht auf der Seite: Die Grapefruitkerne werden als Lebensmittelzutat verwendet. Dazu empfiehlt es sich die Samen etwas zu quetschen oder zu schroten. Etwa 1 Teelöffel Grapefruitsamen pro Tag sind die richtige Dosierung.
Auf der Website https://www.evolution-international.com steht, dass in den Grapefruitsamen nebst Bioflavonoiden auch Limonoiden und Glykosiden enthalten seien. Des weiteren steht: "Das Bioflavonoid Naringin ist auch für den bitteren Geschmack der Grapefruit verantwortlich. Im Körper wird Naringin zum sogenannten Naringenin umgebaut. Naringenin wird eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien, Pilze und Viren nachgesagt." Man beachte die geschickte Verwendung des Wortes "nachgesagt"; damit lässt sich gefahrlos jedem Stoff positive Wirkung andichten: "Den in gebratenem Speck enthaltenen Röstarmomen wird eine gewichtsreduzierende Wirkung nachgesagt". Stimmt das denn? "Keine Ahnung, aber ich habe das irgendwo mal gehört, ich glaube beim Anstehen in der Frittenbude hat das einer so gesagt. Wer das war? Ich habe keine Ahnung: Lassen sie sich von Leuten, die neben ihnen in der Schlange stehen, etwa den Ausweis zeigen?"
Was ist Naringenin?
In Wikipedia steht zu Naringenin folgendes: https://de.wikipedia.org/wiki/Naringenin Naringenin ist ein Flavonoid aus der Gruppe der Flavanone, welches vor allem in Zitruspflanzen, besonders in Grapefruit, zu finden ist. Es ist das Aglycon des Glycosids Naringin, einem Bitterstoff, der für den bitteren Geschmack von Grapefruit verantwortlich ist.
Da die Grapefruitsamen beim Kauen extrem bitter schmecken - zum Selbstversuch komme ich gleich - gehe ich davon aus, dass der Hauptwirkstoff in den Samen wohl das Naringein sein dürfte. Falls das Kauen von Grapefruitsamen eine Wirkung aufs Freediving entfalten sollte, welche über die Wirkung anderer Früchte oder Fruchtsamen hinausgeht, dann dürfte dies wohl auf das Naringenin zurückzuführen sein. Oder anders gesagt: Was unterscheidet eine Pampelmuse von allen anderen Früchten, insbesondere ihren nahen Verwandten den Orangen und Mandarinen? Ihre Bitterkeit!
Wie schmecken die Grapefruitsamen?
Bevor man nun in die Tasten greift um sich eine 25kg Tonne mit Grapefruitsamen zu bestellen, das Wichtigste vorab: Das Zeugs schmeckt bitter, sehr bitter. So bitter, dass es einem für die nächsten paar Stunden jeglichen fröhlichen Gesichtsausdruck vom Antlitz verbannt und man bitter-böse-blickend durch die Gegend läuft und nur noch bitter-böse Kommentare von sich gibt oder ebensolche Blog-Beiträge verfasst.
Nebst der ausgeprägten Bitterkeit, ist ein leicht säuerliches Aroma auszumachen, was die Stimmungslage beim Kauen aber nur unmerklich hebt. Alles in allem ist es nicht weiter erstaunlich, dass die Grapefruitsamen in der westlichen Küche bislang keine Verwendung gefunden haben. Der einzig mir bekannte Stoff, welcher trotz seiner Bitterkeit kulinarisch verwertbar ist, ist Tonic-Water, am beliebtesten zusammen mit seine drei Spezis, dem Gin, dem Eiswürfel und dem Strohhalm!
Dieses Bild belegt den Gesichtsausdruck, der unwillkürlich beim Kauen der Samen entsteht:
Nach ein paar Minuten des Kauens, lässt der bittere Geschmack etwas nach, dafür hat man nun den Mund voller Holzfasern, welche stark an das Kauen von Süssholz in der Kindheit oder das Zerkauen von Streichhölzern oder Zahnstochern erinnert. Vermutlich hat man zu diesem Zeitpunkt schon sämtliches Naringenin durch Speichel extrahiert und kann die holzigen Fasern nun diskret in den nächsten Aschenbecher spucken. Wer allerdings seiner Darmflora Gutes tun möchte, schluckt die Späne auch noch runter und beglückt sein Gedärm und Gekröse mit Ballaststoffen.
Wirkung auf das Freediving?
Da ich derzeit über entzündete Gehörgänge verfüge (siehe Beitrag über das Taucherohr) muss die Erprobung der Wirkung noch bis nächste Woche warten. Falls ich nun im nächsten Training schlagartig meine Luft über 7 Minuten anhalten könnte, werde ich mich nicht nur zur Freediving Indoor Schweizermeisterschaft anmelden, um Roli zu zeigen, wo der Hammer hängt, sondern auch sofort diesen Beitrag löschen, um nicht die laufende Freediving Anti-Doping Bewegung auf den Plan zu rufen!
P.S. Mein Plan hat eine Lücke: Da ich zwei 500g Packungen der Samen bestellt habe, kriegt auch Roli eine davon und wird meine jämmerlichen 7 Minuten Static mit 11:36 Minuten schlagen und damit den AIDA Weltrekord pulverisieren!
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