Evolve Apnea FREEQ Goggles, Hektometer und Octopus Fluid Goggles
Funktionsprinzip der Evolve Apnea FREEQ Goggles
Beim Abtauchen wird die Luft in der Maske oder in einer Schwimmbrille komprimiert. Das entstehende Vakuum saugt die Brille mit zunehmender Kraft auf den Augen fest, was schmerzhaft ist und zu Verletzungen des Auges führen kann.
Die Silikonkörper der Evolve Apnea FREEQ Goggles sind doppelwandig ausgeführt: Über Löcher kann Wasser zwischen die Wandung eindringen und der Silikonkörper wird grösser, bläst sich quasi auf. Damit wird der Innenraum der Goggles verkleinert, was den abnehmenden Druck kompensiert.
Die Ursprünge: Die Hektometer Goggles
Was 2018 als Indiegogo-Kampagne begann, ist heute ein ausgewachsenes Produkt: Die Hektometer Goggles. Hektometer Homepage
Ich habe mir seinerzeit auf Indiegogoe die Hektometer Goggles und eine Nasenklammer gesichert und diese ein paar Mal im Pool benutzt. Im Juni 2021 in Dahab, wollte ich mit der Hektometer Goggles tief tauchen. Die Hektometer funktionierte tadellos, fiel mir dann allerdings nach ein paar Tauchgängen auseinander. Zu Hause in meinem AriBnB habe ich dann mit Hilfe einer Youtube Video Anleitung 2 Stunden lang vergeblich versucht, diese wieder zusammenzubauen. Als mir dann schlussendlich die Membran riss, musste ich die Hektometer schweren Herzens wegwerfen und kaufte mir stattdessen die Octopus Fluid Goggles.
Ein anderer Ansatz: Octopus Fluid Goggles
Die Octopus Fluid Googles, des Schweizer Herstellers Octopus Freediving, verfolgt ein anderes Prinzip: Da sich Flüssigkeiten nicht kompromieren lassen, sind die Octopus Fluid Goggles mit Umgebungswasser gefüllt. Zur Kompensation des Brechungsindexes von Wasser verglichen mit Luft, sind zwei starke Linsen verbaut, damit man die Umgebung scharf sehen kann.
Diese Linse führt allerdings dazu, dass das Gesichtsfeld stark eingeschränkt ist, es zu optischen Verzerrungen kommt und Distanzen schwer einzuschätzen sind.
Ich bin in Dahab dann einige Wochen mit der Octopus Fluid Goggles getaucht und habe damit meinen Personal Best von 40m erreicht. Mit der Zeit gewöhnt man sich an die optischen Effekte. Druckausgleich fällt mir mit Fluid Goggles und Noseclip leichter, da das Equalisieren der Maske entfällt. Gerade in der Disziplin Free Immersion (FIM) finde ich es angenehm, dass ich sehr viele, kleine Druckausgleiche machen kann, und nicht wie bei Tauchen mit Maske darauf angewiesen bin, mit der freien Hand meine Nase zuzuhalten.
Im Sommer tauche ich manchmal die Fluid Goggles auch in heimischen Gewässer. Hierbei ist aber zu beachten, dass ich nur für meine eigenen Tauchgänge auf Noseclip/Fluid Goggles wechsle, zum Sichern aber mit Maske und Schnorchel tauche. Die eingeschränkte Sicht der Goggle verunmöglicht es, effektiv einen Tauchpartner sichern zu können.
Wie tief kann man mit den Evolve FREEQ Goggles tauchen?
Der Hersteller gibt für die Evolve FREEQ Goggles eine Maximaltiefe von 46m an. Ich vermute, dass bei dieser Tiefe die Membrane komplett aufgeblasen ist, sodass kein freier Blick mehr möglich ist. Allerdings habe ich die FREEQ Goggles bisher nicht in grösseren Tiefen ausprobieren können (in der Schweiz ist Winter und da ist es mir zu kalt für Goggles).
Für grössere Tauchtiefen hat der Hersteller die FREEQ V2 Goggles entwickelt, welche gemäss seinen Angaben für Tauchtiefen jenseits der 100 Meter Marke geeignet sind. Mein Freund, Chris Langer, der an den CMAS Weltmeisterschaften 2024 92m tief getaucht ist, wird sie im Sommer 2025 für mich testen.
Sind die FREEQ Goggles für Anfänger geeignet?
Der Hersteller hat mir gesagt, dass in Asien die FREEQ erfolgreich in der Anfängerausbildung eingesetzt wird. Hat ein Schüler Probleme mit dem Druckausgleich, lässt der Instruktor ihn/sie auf FREEQ Goggles und Nasenklammer wechseln. Der Umstand, dass nun beide Hände frei sind um sich am Seil zu halten, führe dazu, dass sich der Schüler oder die Schülerin besser entspannt und somit der Druckausgleich leichter fällt.
Ich werde diese im nächsten Sommer, wenn meine Freediver Kurse wieder beginnen, ausprobieren.
Patentschutz der Hektometer
Der Hersteller der Hektometer, hat sich die Erfindung patentrechtlich schützen lassen. Hier die Patentschrift: US20170203159A1 Diving and swimming goggles.
Der Patentschutz erstreckt sich auf Italien, Deutschland und UK. Aus diesem Grund, darf die Evolve Apnea FREEQ in diesen Ländern nicht vertrieben werden.
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